Dienstag, 22. Mai 2007

Ein Bild und seine Geschichte - Una foto e la sua storia:



Jetzt seid ihr dran! Hab auf unserem Neapel-Trip vor zwei Wochen folgendes entdeckt: In einer Gasse steht ein Wäscheständer mit total verdreckter Wäsche. Wer hängt denn dreckige Wäsche zum Trocknen auf? Oder waren die Klamotten frisch gewaschen und wurden nur im Straßenstaub vergessen? Ist der Wäscheständerbesitzer womöglich schon vor Monaten verstorben? Was ist hier passiert!? Freu mich über kreative Vorschläge!

P.s.: Mehr Fotos von unsrer Reise gibts hier:
http://picasaweb.google.de/schlora/Neapel



Tocca a voi! Due settimane fa, durante il nostro viaggio a Napoli, ho visto qualcosa di veramente strano: In un vicolo ho trovato uno stendino e – sorpresa – tutti panni erano pieni di polvere. Chi li ha stesi? Oppure qualcuno ha dimenticato di ritirarli e perché li ha dimenticati? Ma soprattutto, forse questa persona non tornerà piu perché è gia morta tanto tempo fa? Chi sa!? Voglio ricevere i vostri fantasiosi commenti!

P.s.: Le foto del viaggio vi trovate qui: http://picasaweb.google.de/schlora/Neapel


"Pack die Kamera weg, die klauen sie dir nur!" - Ein Trip nach Neapel


29. April
Sitzen mit überwiegend pensionierten Touristen in der Metrò del Mare, einer Fähre, die ab Neapel die Küste gen Süden abfährt. Ziel: Amalfi, der Reiseführer zitiert zur Beschreibung der eigentlich unbeschreiblichen Schönheit Renato Fucini: "Der Tag des jüngsgten Gerichts wird für die Bewohner von Amalfi, die das Paradies erblicken werden, ein Tag wie jeder andere sein."

Je mehr Städtreisen ich mache, desto deutlicher merke ich, dass mir das Abklappern von Sehenswürdigkeiten immer weniger taugt. In jeder Kirche kann man Münzen einwerfen, die eine elektrische Kerze anzünden - Flackereffekt mit inbegriffen. Man läuft sich die Füße wund, weil man DAS ja auch noch gesehen haben muss. Was ich gestern so cool fand, war einfach nur durch die Gassen Neapels zu schlendern, das Alltagstreiben der Bewohner zu beobachten, den kickenden Jungs zwischen den Häuserschluchten den Ball zurück zu spielen, mit der Mamma und ihren beiden Töchtern, am Straßenrand einen Plausch halten, während sie auf einem Biertisch vor ihrem Laden eine kleine Straßenküche aufgebaut haben. Es gibt nur ein Gericht, das heute unter den weissen Sonnenschirmen zubereitet wird: Mit Ricotta, Speck und Tomatensoße gefüllte Pizza, ausgebacken in heißem Fett und unglaublich lecker. "Wir haben immer gedacht, Deutsche wären so kalt!", wundert sich die Mamma, "Aber ihr seit so herzlich!"
Auch das Frühstück heute morgen im Hotel war ein interessantes Erlebnis: Als wir kurz nach sieben in den Speiseraum kommen, ist so gut wie noch nichts vorbereitet. Der - nennen wir ihn Kellner - bestückt gerade das Buffet mit Scheiblettenkäse, klebrigwässigrigem Schinken, trockenem Toast und abgepackten Schockohörnchen: Das ist also das beschriebene "Internationales Frühstück". Nebenbei kuckt er im viel zu laut aufgedrehten Fernseher noch die Sportnachrichten, als ich ihn um einen Löffel bitte, ist er mit seinem Multitasking am Ende und winkt mich hinter den Tresen, wo ich mir den Löffel selbst aus der Schublade suchen darf. Der Latte Macchiato, den er uns bringt ist eindeutig ein Cappuccino, für einen Italiener ein folgenschweres Vegehen, das zu Verwechseln! Erst beim auschecken finden wir raus, warum wir den harten neapolitanischen Dialekt des Personals nie verstanden haben: Dass das Hotel wird von Russen betrieben.

Oh, wir sind da: Gerade legt die Fähre in Amalfi an: Buntgetünchte Häuser, ein schöner Dom und MASSEN an Touristen. Beim Aussteigen vergeht mir fast schon die Lust mich in die engen Gassen zu wagen. Terribile! Auch in Positano, unserem nächsten Ziel regierte der Tourismus. Alle (alle!) Läden, die es hier gab, waren ausschließlich aufs Souveniergeschäft aus. Sind also schnurstracks zum Strand vorgeprescht und haben dort in etwas entspannterer Atmosphäre die schöne Landschaft genossen.

Auf dem Heimweg im krass überfüllten Regionalbus ist dann mitten am gefährlichsten Eck der steien Küstenstrasse die Achse gebrochen und wir mussten die restlichen 2 Stunden nach Neapel heimtrampen.

Pompeij am nächsten Tag war unglaublich beeindruckend! Hätten wir da mal eine Exkursion mit Latein hingemacht, hätte ich mich bestimmt mehr für die römische Geschichte interessiert! Vor allem der "Garten der Flüchtenden" ist echt grausig: Hier sieht man die Abdrücke von Sterbenden, die vom Vesuv-Ausbruch überrascht wurden.

Entgegen aller Horrorgeschichten wurde keinem von uns was geklaut die drei Tage. Wie roh es aber normalerweise in Neapel zugehen muss, lässt sich aus dem Ruf des Entsetzens dreier verschiedener Einheimischer erkennen, die mir allesamt geraten haben: "Pack um himmelswillen die Kamera weg!", worauf ich leider nur antworten konnte, dass eine Kamera im Rucksack drin nicht ihrer eigentlichen Bestimmung entspricht :-)