Donnerstag, 12. April 2007
Beginnen wir mit einer Momentaufnahme
Bin mit Joana auf der Via di Donna Olimpia in Richtung Villa Pamphili unterwegs um dort Joggen zu gehen. Die Straßenseiten sind mit mehrstöckigen Häusern gesäumt, mit Schnellbars, kleinen Tante-Emma-Läden und chinesischen Klammotten-Ramsch-Geschäften im Erdgeschoss, darüber Privatwohnungen. „Maria!“, ruft plötzlich ein Signor mit schweren Einkauftüten in beiden Händen und blickt erwartungsvoll zu einem geöffneten Fenster im ersten Stock. „Ich komm ja schon!“, antwortet ein dünnes Stimmchen. Wenige Augenblicke später fährt ein verkehrt herum gehaltener Spazierstock aus dem Fenster. Die knochigen Finger der Signora Maria klammern sich um das spitze Ende des Stocks, bis er auf Kopfhöhe des Herren mit den Einkaufstaschen angekommen ist. Er hängt die Tüten um den gebogenen Griff, prüft, ob alles gut sitzt und gibt das Kommando zum Hochziehen. „Grazie bello!“, hören wir sie im vorbeigehen noch rufen.